Diese DB 201 von 1950 wurde vermutlich in den 1960er Jahren bei Zündapp für die Werkssammlung restauriert. Sie ist weitgehend original gehalten, nur der Lack glänzt zu stark, der Bremszug und der Bremshebel vorn wurden falsch montiert. Es fehlen lediglich das Lenkschloss, die Luftpumpe und der Zündschlüssel. Die Satteldecke vorn ist gerissen, einige Chromteile sind mittlerweile porös.
Mit der DB 201 modernisierte Zündapp 1950 die Produktion der erfolgreichen Derby-Reihe. Im Gegensatz zum Vorkriegsmodell DB 200, das ab 1947 wieder im Angebot war, besaß die DB 201 eine neu konstruierte Telegabel, die die alte Parallelogramm-Gabel ablöste. Die Telegabel kam wenig verändert bis 1964 in verschiedenen Zündapp-Modellen zum Einsatz, über eine hydraulische Dämpfung verfügte sie allerdings nicht. Der Zylinder der DB 201 bekam einen weiteren Spülkanal, der in Verbindung mit einem größeren Vergaser die Leistung verbesserte.
Zündapp war nach dem Krieg mit der alten DB 200 gut in den noch reglementierten Markt gestartet. Nach der Währungsreform in den Westzonen begann das „Wirtschaftswunder“ und die inländische Konkurrenz wurde zunehmend stärker. Zündapp musste somit die DB 200 zeitgemäß modernisieren, um mithalten zu können. Die Hubraumgröße von 200 ccm, die einst die Obergrenze für Steuer- und Führerscheinfreiheit gebildet hatte, war seit 1938 eigentlich nicht mehr sinnvoll. Da die 200er von Zündapp aber einen guten Ruf hatten und das neue Modell für 1290 DM einiges zu bieten hatte, störte das die Kunden wenig. Die 200er-Klasse blieb somit vor allem durch ihren Marktführer Zündapp noch in der frühen Bundesrepublik populär.
Daten
Motor Einzylinder-Zweitaktmotor
Hubraum 198 cm³
Leistung 7,5 PS
Geschwindigkeit 85 km/h
Bauzeit 1950-1951
Stückzahl 38.698
Neupreis (1950) 1290,- DM
